Stiftung Weltethos gegen den Irak-KriegDer katholische Theologe und Präsident der Stiftung Weltethos, Hans Küng, wirft der US-Regierung im Irak-Konflikt „Größenwahn „vor. Die amerikanische Administration habe „ein Lügengebäude von Orwellschen Ausmaß aufgebaut, um einen völkerrechtswidrigen und unmoralischen Krieg zu legitimieren“, sagte er in einem dpa-Gespräch. Küng betonte: „Gefahr für die Weltordnung geht gegenwärtig vor allem von einer Supermacht aus, die im Kalten Krieg ihre Führungsrolle meist mit Weisheit und Maß wahrgenommen hat, sich jetzt in ihrem Größenwahn an der Stelle der UNO zu setzen versucht und ohne ihr Mandat einen Krieg beginnt.“ An Widerstand aus der Weltgemeinschaft werde es nicht fehlen. Nach Küngs Worten wird „das zweifellos unterdrückerische Regime des bestüberwachten Diktators der Welt“, Saddam Hussein, „in eine direkte Bedrohung der Vereinigten Staaten umstilisiert“ und „ein amerikanischer Angriffskrieg als Verteidigungskrieg erklärt“. Dabei werde „ die klare Kriegsabsicht zur Sicherung der US-Hegemonie im Nahen Osten als Einsatz für Frieden und Demokratisierung verbrämt“. „ Die Verweigerung der UNO, sich für die Zwecke der USA instrumentalisieren zu lassen ,wird als Versager des Sicherheitsrates diffamiert“, sagte der Theologe. „ Die eigene anachronistische Politik der militärischen Konfrontation wird als Weg zu einer neuen Weltordnung gepriesen.“ Dagegen werde das von Frankreich verteidigte neue Modell internationaler Beziehungen, das auf Diplomatie, Interessenausgleich und Kooperation basiere, als Ausdruck des „alten Europa“ verhöhnt. Auch der Vatikan hatte den Krieg gegen Irak in den vergangenen Wochen verurteilt und US-Präsident George W. Bush indirekt gewarnt, dass er sich dafür vor Gott verantworten müsse.
Siehe auch Artikel „Kampf oder Dialog der Kulturen „ von Dr. Martin Bauschke , Stiftung Weltethos in AGW Nr.1 |
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