Tsunami Konferenz

Berlin/Brüssel, 23.06.2005: Die Europäische Union und die Vereinten Nationen werden am 24. Juni eine gemeinsame Konferenz zur Bewertung der humanitären Hilfe nach der Tsunami-Katastrophe abhalten. Im Mittelpunkt der Gespräche wird die Bedeutung der Transparenz und der Rechenschaftspflicht stehen. Daneben sollen künftige Maßnahmen und bisherige Erfahrungen erörtert werden.

Die Veranstaltung findet sechs Monate nach der Tsunami-Katastrophe auf Schloss Senningen in Luxemburg statt. An der Konferenz werden der EU-Kommissar für Entwicklung und humanitäre Hilfe, Louis Michel, der Leiter des UN-Amts für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA), Jan Egeland, und der luxemburgische Minister für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe, Jean-Louis Schiltz, sowie Vertreter der EU-Mitgliedstaaten teilnehmen.

Die Generaldirektion Humanitäre Hilfe der Europäischen Kommission (ECHO) hat bisher 103 Mio. EUR für die Opfer des Tsunami bereitgestellt.

In Indonesien wurde hiermit ein breites Spektrum von Projekten finanziert. Dazu gehören die Einrichtung eines Frühwarnsystems für Krankheiten durch die Weltgesundheitsorganisation, die Eröffnung des Zugangs zur primären Gesundheitsversorgung und zu psychosozialer Hilfe für 90.000 Menschen und die Errichtung von 20 Kinderzentren für die Registrierung. Auch die Versorgung mit sicherem Trinkwasser und die Abwasserentsorgung wurden gewährleistet. Zudem wurden Nahrungsmitteln an rund 150.000 Menschen verteilt.

In Sri Lanka ermöglichten die Gelder Nahrungsmittellieferungen an schätzungsweise 48.000 Menschen sowie „Lebensmittel und Bargeld gegen Arbeit“-Regelungen zur Rehabilitation grundlegender Infrastrukturen. Ferner konnten Notunterkünfte, Nahrungsmittel, sicheres Trinkwasser, Haushaltsgegenstände und ein Mindestmaß an Abwasserhygiene für über 200.000 Menschen finanziert werden. Zudem wurden 14.000 Familien bei der  Wiederherstellung ihres Lebensunterhalts in der Fischerei und Landwirtschaft geholfen. Einen verbesserten Zugang von 10.000 Menschen zur Gesundheitsversorgung, psychologische Unterstützung für 40.000 Menschen und die physiotherapeutische Rehabilitation von 6.000 Menschen waren weitere Hilfsmaßnahmen.

In Indien wurde für 39.000 bedürftige Fischerfamilien Hilfe durch die Bereitstellung von kleinen Booten und Fanggerät geleistet. Die Kommission finanzierte auch eine sychologische Unterstützung, den Zugang zu sicherem Trinkwasser und die Bereitstellung von Werkzeug und Baumaterial für Unterkünfte. Zudem unterstützte sie Frauen, die in mit der Fischerei  verbundenen Sektoren arbeiten.

Auf den Malediven wurden Wassertanks in beschädigten Schulen installiert, kleinere Abwassersysteme repariert sowie Kühlräume und Kühlschränke in beschädigten Krankenhäusern instand gesetzt. Außerdem wurden vertriebene Familien beim Wiederaufbau ihrer Häuser unterstützt sowie bei der Wiederaufnahme ihrer Tätigkeiten in der Landwirtschaft oder Fischerei.

In Thailand wurde über Kleinprojekte Hilfe für 2.000 bedürftige Fischer und Frauen erbracht.

Die Europäische Kommission hat auch einen erheblichen Beitrag zu einem UN-Projekt geleistet, das der Prüfung, Bewertung und Verbesserung der Frühwarnsysteme und der Katastrophenvorsorge in Süd- und Südostasien dient.

Europäische Kommission in Deutschland

 

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